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Zwischen Wald und Wissenschaft

Wie die neue Kita im Schmelzerwald Kinder stark fürs Leben macht

Am Rande von St. Ingbert, wo die Straßen in schmale Pfade übergehen und der Wald dicht an die Häuser rückt, liegt sie: die nicht mehr ganz so neue „Kindertagesstätte im Schmelzerwald“. Ein moderner Name für einen Ort mit Geschichte – denn bis vor Kurzem war es noch die Kita St. Konrad. Seit dem 1. Januar hat das CJD Homburg die Trägerschaft übernommen, das bundesweit Kindergärten und Kitas betreibt. Und das mit einem ambitionierten Konzept.

Kinder können zwischen den Gruppen wechseln, wenn sie sich vorher absprechen

Schon beim Betreten der Einrichtung fällt auf: Hier herrscht kein starrer Gruppenalltag. Kinder huschen fröhlich von einem Raum in den nächsten. Die Türen stehen offen, die Atmosphäre wirkt gelöst, fast wie in einem kleinen Dorf. „Wir arbeiten teiloffen“, erklärt Martina Huter-Theobald, Teamleiterin der Kita. „Das heißt, die Kinder können zwischen den Gruppen wechseln – aber nur, wenn sie sich vorher absprechen. So lernen sie, Verantwortung zu übernehmen, Kompromisse zu finden, Rücksicht zu nehmen.“ Die Pädagogin arbeitet seit vielen Jahren in der Einrichtung – ihre ruhige, reflektierte Art zeigt: Sie weiß, was sie tut.

„Wir fühlen uns als Team und sind stolz auf das, was hier entsteht.“

Das Team ist nach der Übernahme nicht komplett neu – viele der älteren Kolleginnen sind beim bisherigen Träger geblieben, während viele Jüngere den Wechsel zum CJD Homburg mitgetragen haben. „Die Mischung funktioniert gut“, sagt Huter-Theobald. „Wir lernen viel voneinander. Und vor allem: Wir fühlen uns als Team und sind stolz auf das, was hier entsteht.“

Forschen, Staunen, Mitbestimmen

Was hier entsteht, hat Zukunftspotenzial. Denn die Kita will mehr sein als ein Ort zum Spielen und Basteln – sie will Forschergeist wecken. In einem lichtdurchfluteten Raum im hinteren Teil der Einrichtung wurde eine eigene Forschungsstation eingerichtet. Lupen, Pipetten, Magnete, Wasserschalen – überall laden kleine Experimente zum Mitmachen ein. Hinter dem Experimentierraum steht ein ungewöhnlicher Mann: Erzieher mit einem Physikstudium. Sein beruflicher Weg ist nicht alltäglich – aber hier macht er Sinn. „Die Kinder staunen jeden Tag. Und wenn sie staunen, dann lernen sie“, sagt er. Die Kita strebt an, offiziell als MINT-Kita anerkannt zu werden. Der Grundstein ist gelegt.
Doch nicht nur naturwissenschaftliches Denken wird gefördert – auch Mitbestimmung ist ein zentrales Element. In Kinderkonferenzen dürfen die Kleinen mitentscheiden: Welches Thema soll als nächstes bearbeitet werden? Wie wollen wir den Gruppenraum gestalten? Nachhaltigkeit war eines der ersten Projekte, das aus einer solchen Konferenz hervorging – und wird heute im Alltag gelebt, vom Mülltrennen bis zum Klimaschutz.

Ein gelungenes Kinderfest als Highlight

Dass die Kita nicht nur ein Lern-, sondern auch ein Lebensort ist, zeigte sich Ende August beim großen Kinderfest. Mit viel Engagement des Teams und der Eltern entstand ein fröhliches Miteinander, ganz im Interesse der Kinder. Es gab leckere Kuchen und gegrillte Würstchen, Kinderschminken und angeleitete Spiele. Während die Kinder toben, lachen und spielen konnten, bot das Fest den Eltern Gelegenheit, sich besser kennenzulernen und zu vernetzen. Eine gelungene Premiere, die die neue Gemeinschaft spürbar stärkte.

Tobias Verburg, Fachbereichsleiter für Elementarpädagogik und Familienbildung beim CJD, blickt optimistisch in die Zukunft: „Der Start in St. Ingbert war vielversprechend. Die Zusammenarbeit mit der Stadt ist hervorragend, und wir freuen uns auf viele weitere Projekte.“

 

 

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