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  1. Aktuelles aus dem CJD
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Dzień Dobry! – Guten Tag!

22 Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrkräften im Saarland

Dieses „Guten Tag“ könnte auch als Motto für den diesjährigen Jugendaustausch des CJD Homburg mit dem IV. Liceum Nikolaus Kopernikus aus Rzeszów – der Hauptstadt des polnischen Vorkarpatenlandes – stehen. „Gute Tage“ waren es tatsächlich, die 22 Schülerinnen und Schüler sowie zwei Lehrkräfte aus Polen nach Homburg und ins CJD Homburg nach Schwarzenbach führten. Im Mittelpunkt des Austauschs stand das Thema „Gemeinsames Europa“ – mit all seinen Chancen, Herausforderungen und Perspektiven für junge Menschen.

Europa erleben und verstehen

In gemeinsamen Workshops, Diskussionen und bei einem vielfältigen Besuchsprogramm ging es vor allem um das gemeinsame Erleben. Die Jugendlichen aus Rzeszów und Homburg erfuhren dabei viel über die Geschichte der Europäischen Union, aber auch über historische Verbindungen zwischen Polen und dem Saarland. So begleiteten polnische Mitstreiter einst das Hambacher Fest, und der polnische König Stanisław Leszczyński lebte zeitweise im Exil in Zweibrücken. Er besuchte die Kirche in Homburg – und eine seiner Töchter fand im Kloster Gräfinthal ihre letzte Ruhe.

Aktuelle Themen: Ukraine und Solidarität

Die Nähe Rzeszów zur ukrainischen Grenze machte auch den Krieg in der Ukraine zu einem wichtigen Thema des Austauschs. Die polnischen Schülerinnen und Schüler berichteten von Hilfsprojekten, die fest in ihren Schulalltag integriert sind und verdeutlichten, wie selbstverständlich Solidarität für sie geworden ist.

Begegnungen an Orten europäischer Geschichte

Ein Höhepunkt war der Besuch im luxemburgischen Schengen, wo vor 40 Jahren das berühmte Abkommen zur Reisefreiheit unterzeichnet wurde. Im neuen Museum tauchten die Jugendlichen in die Geschichte Europas ein.
Auch der Ausflug zur Saarschleife, dem Wahrzeichen des Saarlandes, sorgte für Begeisterung – und jede*r Teilnehmende erhielt zur Erinnerung ein 2-Euro-Gedenkstück mit der Abbildung der Saarschleife.
Ein weiteres Highlight war die Fahrt nach Straßburg mit einem Besuch des Europaparlaments. Die Jugendlichen konnten dort live an einer Plenarsitzung teilnehmen und mit einem Referenten vor Ort ins Gespräch kommen. Besonders spannend: die Einblicke in die Arbeit der Dolmetscher*innen und die sprachliche Vielfalt im Parlament.

Begegnung mit Landrat Frank John

Auch Landrat Frank John empfing die Schülergruppe im Landratsamt. Er berichtete über die vielfältigen Patenschaften des Saarpfalz-Kreises mit der polnischen Region Podkarpackie sowie über Hilfsprojekte für die Ukraine.
Im Anschluss erhielten die Jugendlichen einen ersten Eindruck von der eindrucksvollen Ausstellung „Diaspora“, die ein Zeichen gegen das Vergessen und für Menschlichkeit setzt.

Freundschaft mit tiefen Wurzeln

Die partnerschaftlichen Begegnungen zwischen dem CJD Homburg und dem IV. Liceum in Rzeszów bestehen bereits seit 2007. Insgesamt haben seither über 1.000 junge Menschen aus Polen und Deutschland daran teilgenommen.
Gefördert wird das Projekt vom Deutsch-Polnischen Jugendwerk. Ziel ist es, Akzeptanz, Toleranz und gegenseitige Wertschätzung in einem gemeinsamen Europa zu fördern – und Vorurteile abzubauen.
Ein sichtbares Symbol dieser Freundschaft wächst seit Jahren auf dem Schulgelände des IV. Liceums: eine Homburger Linde. Auf dem Erinnerungsschild steht: „Freundschaft ist wie ein Baum – es kommt nicht darauf an, wie hoch er ist, sondern wie tief seine Wurzeln sind.“

Ausblick auf 2026

Nach einer Woche voller gemeinsamer Erlebnisse und intensiver Begegnungen zogen alle Beteiligten ein positives Fazit. Die Organisatoren Anna Zawada vom IV. Liceum und Peter Schäfer vom CJD Homburg planen bereits den Gegenbesuch – 2026 in der Woiwodschaft Podkarpackie beim IV. Liceum in Rzeszów.